Sichelschmiede

Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide



Pressespiegel

Berliner Zeitung, 21.8.2008

Papierkraniche fürs Bombodrom

Aktion gegen Atomwaffen

WITTSTOCK. Gegner des umstrittenen Luft-Boden-Schießplatzes der Bundeswehr bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) haben nach eigenen Angaben am Dienstag tausend in Japan gefaltete Papierkraniche auf das munitionsverseuchte Sperrgebiet gebracht. Papierkraniche gelten seit dem Atombombenabwurf von Hiroshima als Symbol für den Wunsch nach atomarer Abrüstung. „Auf dem Bombodrom sollen Tornado-Piloten auch spezielle Flugfiguren üben, die zum Abwurf von Atomwaffen benötigt werden", sagte Ulrike Laubenthal von der Initiative Sichelschmiede gestern. Dies gehe aus dem Betriebskonzept der Bundeswehr hervor. Die Kraniche seien von japanischen Friedensaktivisten nach Deutschland geschickt worden. Die Initiative Sichelschmiede versteht sich als Anlaufstelle für Bombodrom-Gegner. Nach Angaben der Sprecherin war die Aktion der Auftakt zu einer bundesweiten Kampagne, die den Abzug der letzten etwa 20 in Deutschland verbliebenen Atomwaffen fordert.

Über dem 12 000 Hektar großen Bombodrom-Gelände, das bis in die 90er-Jahre von der Sowjetarmee genutzt wurde, plant die Luftwaffe 1700 Übungseinsätze pro Jahr. Nach einer langen juristischen Auseinandersetzung will das Oberverwaltungsgericht 2009 über die Wiederinbetriebnahme entscheiden.

Ursprünglich sollten die Papiekraniche zum Abschluss einer am 6. August von Friedensaktivisten gestarteten Radtour abgelegt werden. Die Tour war aber wegen schlechten Wetters und einiger Krankheitsfälle vorzeitig abgebrochen worden, (sj.)