Sichelschmiede

Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide



Pressespiegel

Artikel im IPPNW-Forum, Dezember 2005

Das Projekt "Sichelschmiede" sucht Unterstützung

Zur Übung für ihre zukünftigen Kriegseinsätze plant die Bundeswehr, in Brandenburg den größten Bombenabwurfplatz Europas einzurichten. Könnte die Wittstocker Heide zu einem Kristallisationspunkt für die bundesweite Friedensbewegung werden – zu einem Ort, wo schon jetzt eindrucksvolle gewaltfreie Aktionen zur Verhinderung zukünftig geplanter Kriege stattfinden können?

Als die Sowjetarmee nach der Wende ihren Übungsbetrieb in der Wittstocker Heide einstellte, war die Hoffnung groß, der 14 000 Hektar umfassende Platz würde an die Bevölkerung und die umliegenden Gemeinden zurückgegeben. Doch 1992 erhob die Bundeswehr plötzlich Anspruch auf das Gelände: sie will dort das Abwerfen von Bomben üben. Seit nunmehr 12 Jahren verhindern die Menschen in der Region erfolgreich diese Pläne- mit Protestwanderungen, Petitionen und Klagen vor Gericht. Seit Jahren findet jährlich einer der größten Ostermärsche in Fretzdorf am Rande des Truppenübungsplatzes statt. Doch die FREIe HEIDe bekommt lange noch nicht so viel Unterstützung aus den Reihen der bundesweiten und europäischen Friedensbewegung, wie nötig wäre, um die Bundeswehr von dem Gelände zu vertreiben.

An dieser Stelle setzt das Projekt "Sichelschmiede" an. Die Idee: in unmittelbarer Nähe zum geplanten Bombenabwurfplatz gründet sich eine gewaltfreie Lebensgemeinschaft. Sie macht es sich zur Aufgabe, Anlaufstelle für Gruppen und Organisationen von außerhalb zu sein, die sich gegen das Bombodrom und für eine friedliche Nutzung der Heide engagieren möchten. Sie stellt den Kontakt zwischen ihnen und den lokalen Initiativen her, macht den Erfahrungs- und Informationsschatz der örtliche Gruppen für auswärtige Engagierte zugänglich, verbreitet aktuelle Neuigkeiten aus der Heide in den Publikationen der Friedensbewegung und bietet Trainings für gewaltfreies Handeln an. "Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen."- im Sinne der biblischen Vision könnte die Sichelschmiede ein Ort werden, an dem nicht Krieg geübt wird, sondern die Überwindung der Kriege. Die Idee für dieses Projekt, zunächst von mir, Ulrike Laubenthal, bei einem Treffen unseres Trainingkollektivs "Windrose" (www.tk-windrose.de) in die Welt gesetzt, hat inzwischen viel Zustimmung gefunden, unter anderem bei den Aktiven vor Ort. Es gibt erste Interessierte für eine Sichelschmiede-Gemeinschaft. Jetzt kommt es darauf an, ob sich weitere Menschen finden, die das Projekt gemeinsam auf die Beine stellen wollen. Voraussetzung für eine Umsetzung ist auch die finanzielle, organisatorische und inhaltliche Unterstützung der Organisationen in der Friedensbewegung. Der Kooperationsrat der "Kooperation für den Frieden" befürwortet das Projekt "Sichelschmiede" und bittet seine Mitgliedsorganisationen, zu prüfen, in welcher Form sie das Projekt unterstützen können.